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Posted on 20 Jun 2009 by Rolf Meyer
Der Fall mit der roten Nasenspitze geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe den Patienten noch einmal befragt. Er hat mir bestätigt, dass dieses Symptom bis heute nicht mehr aufgetreten ist.
Da hat ein Patient Schmerzen an der Nasenspitze mit Rötung, und da gibt es tatsächlich ein homöopathisches Mittel, welches in der Lage ist, nach innerem Gebrauch (also nicht durch lokale Einreibung!) exakt diese Beschwerden an der Nasenspitze zu heilen. Ist das nicht gewaltig? Gibt es ein besseres Beispiel für die prompte und ungemein zielgerichtete Wirksamkeit homöopathischer Arzneien?
Wohlgemerkt, Aethusa, der Gartenschierling – das betreffende homöopathische Heilmittel – wirkt in seiner substantiellen Form eigentlich nur tödlich giftig. Es erzeugt Krämpfe und Atemlähmungen bis hin zum Tod – und keine rote Nasenspitze. Aber Aethusa homöopathisch aufbereitet erzeugt in der Arzneimittelprüfung beim Gesunden die Arten von lokalen Nervenentzündungen und Verkrustungen, die imstande sind, die Nasenspitze rot anlaufen zu lassen.
Die Arzneimittelprüfungen von Aethusa wurden schon Anfang des 19. Jahrhunderts durchgeführt, von Stapf, Hartlaub, Trinks, Jahr: alles Kollegen und Mitstreiter Hahnemanns. Zu den Nasensymptomen bemerkten die Prüfer:
„Ausschläge an der Nasenspitze. Herpetischer Ausschlag an der Nasenspitze. Geschwürsschmerz in der Vertiefung der linken Nasenseite, als wenn eine offene Stelle dort wäre.“ Entnommen aus Seideneder, „Heilmittelarchiv“
Vithoulkas, einer der bekanntesten Homöopathen der heutigen Zeit gibt in einem seiner (unautorisiert mitgeschriebenen) Seminare eine Geschichte über die besondere Wertigkeit dieses Nasensymptoms von Aethusa zum Besten:
„Ein weiteres charakteristisches Schlüsselsymptom ist ein Hautausschlag auf der Nasenspitze. Ich hatte in Indien einen bekannten Gelehrten zu behandeln. Einige Monate vorher hatte ich ihn bei seinen Vorlesungen gesehen, und mir war sein entsetzlich altes Aussehen aufgefallen. Er war total erschöpft, litt an einer chronischen Bronchitis und unwillkürlichem Urinabgang. Keine Symptome auf der emotionalen oder geistigen Ebene. Alles perfekt. Ich unterhielt mich einige Stunden mit dem Patienten: keine Symptome, nur ein Ausschlag an der Nasenspitze fiel mir auf. Der Mann sah dem Tode nahe aus und ich erinnerte mich an den Ausdruck Kents, dass das Gesicht bei Aethusa vom Tode gekennzeichnet sei. Das alte Aussehen, das Gesicht dem Tode nahe, der Ausschlag auf der Nasenspitze – ich kam zu der Überzeugung, dass es sich in diesem Fall nur um Aethusa handeln könne. Damals war ich noch kein erfahrener Homöopath und es war das erste Mal, dass ich Aethusa verordnete, aber es war ein voller Erfolg.“ Aus dem Skript von Faust/Hyronymus „Essenzen homöopathischer Heilmittel nach G. Vithoulkas“
Dr. Vithoulkas möge mir die Zitierung aus dieser Quelle verzeihen, aber das ist einfach zu interessant….
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