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Posted on 20 Jun 2009 by Rolf Meyer
Ich werde abends telefonisch zu einem Hausbesuch in eine Studentenwohngemeinschaft gebeten. Die Patientin liegt auf dem Sofa im Gemeinschaftsraum, bleich im Gesicht und stöhnt. Sie liegt auf der Seite, mit angezogenen Beinen und drückt sich ein Kissen gegen den Bauch. Sie hätte schon einmal eine Gallenkolik gehabt und wahrscheinlich wäre das wieder so etwas. Die Schmerzen gibt sie als krampfartig an und sie hätte ein Gefühl wie ein eisernes Band um den Bauch.
Mir wird nicht viel Zeit zur Behandlung bleiben, wahrscheinlich werde ich in einigen Minuten den Notarzt rufen müssen, so denke ich.
Bei mir habe ich das Kent-Repertorium, die Boericke-Arzneimittellehre und meine homöopathische Hausapotheke mit D-30-Globulis.
Der krampfartige Bauchschmerz, die Besserung durch Druck (Kissen) und Beugen (angezogene Beine). Beim Bandgefühl gibt es im Kent den Hinweis auf „Zusammenschnüren“.
Das Repertorisationsergebnis ist eindeutig.
Auch die Arzneimittellehre bestätigt: Colocynthis passt! Ich verabreiche einige D-30-Globuli und warte ab….
….nichts geschieht, keine Reaktion, außer, dass die Koliken noch häufiger zu kommen scheinen.
Ob ihr denn noch kalt wäre, frage ich. Kalt wäre ihr eigentlich immer, antwortet sie. Ich entschließe mich, ihre blasse Gesichtsfarbe und ihre Neigung zum Frieren mit in den Fall einfließen zu lassen. Die Patientin gibt noch an, dass ihr das Kissen zu dem wohltuenden Druck auch noch Wärme spenden würde.
Ich gebe ihr Magnesium phosphoricum D30.
Zwei Minuten später ist die Patientin wieder auf den Beinen, als wäre nichts geschehen. Vollkommen beschwerdefrei, aber mit großem Hunger, setzt sie sich an den Küchentisch und isst zu Abend.
Eigentlich unglaublich, aber wahr.
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