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Posted on 11 Mai 2015 by Rolf Meyer
Eine 40-jährige Frau kommt wegen seit Wochen anhaltender ständiger Müdigkeit und Lustlosigkeit. Außerdem erwacht sie öfter von einem drückend-stechenden Schmerz in der Gegend der Gallenblase, und zwar meist durch Ärger oder wenn sie Kaffee und Kuchen konsumiert hatte.
Ferner leidet sie seit ihrer Kindheit unter häufigen Kopfschmerzen und zwar hinter den Augen nach hinten ziehend, aber auch in der Schläfengegend nach innen drückend. Augenschließen und Liegen bessern. Oft ist ein Schwindel dabei und Übelkeit, außerdem das Gefühl des Schielens.
Sie ärgert sich über sich selbst, dass sie so wenig schafft, ist aber auch oft gleichgültig. Bei früheren Ärgern hat sie ihren Zorn herausgelassen, was ihr half, nun unterdrückt sie ihn. Früher mußte sie oft tagelang weinen. Morgens und mittags fühlt sich die Patientin besonders schwach und müde. Sie friert viel, aber Hitze verträgt sie auch schlecht, bei Wechsel zu warmem Wetter bekommt sie Kreislaufbeschwerden. Ein Kragen, Gürtel und enge Kleidung sind ihr unangenehm. Es besteht eine Neigung zu blauen Flecken. Die Frau fühlt sich ruhelos, ihre Stimmung schwankt auffällig, ihr Mitgefühl ist stark ausgeprägt. Sie sucht oft Streit, tadelt sich und andere und kann Ereignisse lange nicht vergessen. Kreuzschmerzen bekommt sie beim Aufrichten nach dem Bücken. Die Nasenhaut schilfert ständig ab, sie hat eine fettige Stirn und kalte Extremitäten.
Als Leitsymptome wertete ich hier
Die Verschlimmerung bei Kälte und Wärme ist auffallend ausgeprägt sowie die Verschlimmerung beim Wechsel zu warmem Wetter.
Augenschließen und Liegen bessern den Kopf schmerz, in diesem Fall seit Kindheit und sind deshalb charakteristisch. Schwindel und Übelkeit bei Kopfweh sind zwar nicht mehr hochwertig, aber als Symptom gerade noch verwertbar. Die Lokalität des Kopfschmerzes ist hier vergleichsweise unbedeutend, da sie wechselt und nicht eindeutig bestimmbar war. Immerhin ist das heilende Mittel bei Augenschmerzen nach hinten ziehend dabei. Die übrigen Symptome sind nicht mehr auffallend oder ungewöhnlich genug, um mich noch vom ausgewählten Mittel abzubringen.
Auf Natrium muriaticum LM 12, morgens 5 Tropfe fühlte sich die Patientin bereits nach ein paar Tagen sowohl psychisch wie physisch rundherum besser, wie sie mir bei ihrem nächsten Besuch, 4 Wochen später, berichtete. Ihre Beschwerden waren bis auf Kleinigkeiten ab geklungen, sie hat kein Kopfweh mehr und sogar die Gallenschmerzen sind verschwunden. Die Tropfer ließ ich zur Festigung der Heilung noch eine gewisse Zeit weiter nehmen.
Ein Fall aus der Praxis von HP Rolf Schwarz, 74405 Gaildorf-Unteroth
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